Kollegiale Beratung

mit Elementen aus TZI und Veto-Prinzip. Feste Gruppe im Schuljahr 2023/24

Wenn wir Schule und unser berufliches Handeln verändern wollen hin zu gleichwürdigem Lernen, müssen wir auch viel ver-lernen: Unser Selbstverständnis als Lehrende -> hin zu Lernbegleiter:innen in, unsere Unterrichtsstrukturen -> hin zu partizipativen Lernformaten, unseren eigenen Leistungsanspruch -> hin zu ehrlichem Spüren und Wahren unserer Grenzen u.v.m.

Auf diesem Weg brauchen wir Inspiration, Geduld, Vorbilder, hilfreiche Strukturen, …und: Mitstreiter:innen!

Das Prinzip der Kollegialen Beratung beruht auf der einfachen Annahme, dass sich Menschen gleicher Profession kompetent gegenseitig beraten können. Dabei wird mit einer klaren Struktur und Rollenverteilung vorgegangen (z.B. Fallgeber:in, Moderator:in, Protokollant:in). Alle Teilnehmenden sind dabei für einem gelingenden Prozess mit verantwortlich und kompetent.

In diesem Kurses lernen wir gemeinsam das Prinzip der Kollegialen Beratung und verschiedene ihrer Methoden kennen und erproben es miteinander – um anschließend in der Lage zu sein, dieses Wissen weiterzugeben und eine solche Gruppe auch bei uns vor Ort (z.B. an unserer eigenen Schule oder auch schulübergreifend) ins Leben zu rufen.

Katharina Skala (Lehrerin für Musik und Deutsch, zertifiziert in Themenzentrierter Interaktion (TZI) sowie auf dem Weg zum TZI-Diplom und in Weiterbildung zum “Veto-Prinzip” nach Maike Plath) übernimmt den Rahmen dieser fünf Abende, bereitet Impulse zu den Methoden der Kollegialen Beratung sowie der TZI und dem Veto-Prinzip vor und moderiert die ersten Fallbesprechungen. Nach und nach übernehmen die Teilnehmenden Führungsverantwortung in der Fallarbeit. Klassischerweise findet Kollegiale Beratung in Gruppen von 6-10 Personen statt, aufgrund des Online-Formats ist dieser Kurs auf 7 Teilnehmende beschränkt.

Wie werden wir Elemente aus der TZI (Themenzentrierte Interaktion nach Ruth Cohn) und dem Veto Prinzip (nach Maike Plath) in unserer Kollegialen Beratungsgruppe nutzen?

Dazu zwei Beispiele:

  • Das Vier-Faktoren-Modell der TZI (Ich-Wir-Es-Globe) eignet sich hervorragend als Analyse-Instrument für Fallbesprechungen. Wir lernen es kennen und wenden es im Beratungssetting als Gruppe an. Auch für die Meta-Reflexion unseres Prozesses ist das Modell hilfreich. Wir schulen damit also in zweierlei Hinsicht unsere Beratungskompetenz.
  • Das Konzept der Kollegialen Beratung funktioniert explizit ohne eine ausgewiesene Beratungsperson (Supervisor*in o.ä.). Vielmehr werden die Beratungsaufgaben und -Rollen in der Gruppe immer neu verteilt. Hier kommt für mich das Veto-Prinzip ins Spiel: Mithilfe der “Sieben Führungsjoker” üben wir die demokratische Führung, was bedeutet: Der*die Leitende wechselt und übernimmt jeweils die Führungsverantwortung, die anderen folgen selbstbestimmt, indem sie die Führungsjoker nutzen.